Aborigines
(von Angela Hartner und Maike Krämer)

Als 1788 die erste europäische Siedlung entstand, hatten die Aborigines schon lange Zeit den gesamten Kontinent bevölkert und die Natur durch ihre Lebensweise geschützt und nicht ausgebeutet. Der Begriff Aborigines stammt aus dem Lateinischen und bedeutet Urbevölkerung. Man versteht darunter die Bevölkerung, die vor der Ankunft der europäischen Einwanderer in Australien lebte. Heute leben nur noch wenige Aborigines so, wie sie es vor der Ankunft der weißen Einwanderer taten.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Aborigines vor 40.000 bis 60.000 Jahren aus Asien auswanderten und nach Australien kamen. Vor kurzem hatten Wissenschaftler gemutmaßt, dass Felszeichnungen am Keep River im Grenzgebiet zwischen dem Nordterritorium und Westaustralien sogar rund 175.000 Jahre alt sein könnten. Die damals vorhandene Landbrücke von Asien nach Australien verschwand durch einen Meeresspiegelanstieg. Genauso wurde Tasmanien durch die Anhebung des Meeresspiegels vom australischen Festland abgetrennt.
Diese ersten Australier waren Sammler und Jäger, die nur dank ihrer genauen Kenntnisse der örtlichen Gegebenheit sowie der herrschenden Klimabedingungen überleben konnten. Die Aborigines bevorzugen Kängurus und andere Jagdtiere als Nahrungsmittel. Das technische Wissen war einfach, die wichtigsten Werkzeuge waren Speere und Blasrohre, Bumerangs, Nadeln, Holzschüsseln und Wasserblasen aus Tierhäuten. Es wurden auch Flöße aus Rinde hergestellt. Die Arbeitsteilung war schon immer so, dass Männer jagten und die Frauen Früchte sammelten.
Von den einst mehreren Hundert Sprachen gibt es heute nur noch etwa 50. Da die Aborigines keine Schrift hatten, gaben sie ihr Wissen meist auf mündlichem Wege weiter (in Form von Geschichten, Tänzen und Gesängen).
Die Aborigines lebten als Nomaden, die nie an einem Ort blieben und immer auf Wanderung waren um Nahrung zu sammeln und zu jagen. Auf diesen Wanderungen bewegten sie sich auf „Traumpfaden", auf denen heilige Stätten liegen, die von den „schöpferischen Ahnen" der Aborigines geschaffen wurden. Ganz Australien wird von solchen Traumpfaden durchzogen und auch heute sind diese Orte für die Aborigines noch heilige Stätten. Als ab dem Ende des 18. Jahrhunderts Europäer das Land besiedelten, wurden die Aborigines aus ihrem ursprünglichen Lebensraum verdrängt. Als sie sich dagegen zur Wehr setzen wollten, begannen die Weißen viele der Ureinwohner zu töten. Überlebende sollten der weißen Bevölkerung angepasst werden und mussten auf Feldern arbeiten. Viele Aborigines starben an eingeschleppten Krankheiten oder wurden alkoholsüchtig. Man verbot ihnen auch ihre Sprache zu sprechen und Feste zu feiern und zerstörte heilige Stätten, weil sie in Gebieten lagen, in denen Bodenschätze abgebaut wurden. Erst 1992 erkannten die Weißen an, dass Aborigines das Recht haben ihr Land einzufordern.
 
 

Die Flagge der Aborigines:

Flagge der Aborigines

Der schwarze Bereich steht für die Aboriginals. Der gelbe Kreis für die Sonne, Erneuerer alles Lebens. Das Rot steht für die Erde und Ocker, das die Aborigines für Körperbemalungen verwedenden. Die Flagge wurde erstmals 1971 verwendet, als in Melbourne Aboriginal-Tag war. Heute verwenden sie alle aboriginal Gruppen.