Aborigines
Als 1788 die erste europäische Siedlung entstand, hatten die Aborigines schon lange
Zeit den gesamten Kontinent bevölkert und die Natur durch ihre Lebensweise geschützt und
nicht ausgebeutet. Der Begriff Aborigines stammt aus dem Lateinischen und bedeutet
Urbevölkerung. Man versteht darunter die Bevölkerung, die vor der Ankunft der
europäischen Einwanderer in Australien lebte. Heute leben nur noch wenige Aborigines so,
wie sie es vor der Ankunft der weißen Einwanderer taten.
Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Aborigines vor 40.000 bis 60.000 Jahren aus
Asien auswanderten und nach Australien kamen. Vor kurzem hatten Wissenschaftler
gemutmaßt, dass Felszeichnungen am Keep River im Grenzgebiet zwischen dem Nordterritorium
und Westaustralien sogar rund 175.000 Jahre alt sein könnten. Die damals vorhandene
Landbrücke von Asien nach Australien verschwand durch einen Meeresspiegelanstieg. Genauso
wurde Tasmanien durch die Anhebung des Meeresspiegels vom australischen Festland
abgetrennt.
Diese ersten Australier waren Sammler und Jäger, die nur dank ihrer genauen Kenntnisse
der örtlichen Gegebenheit sowie der herrschenden Klimabedingungen überleben konnten. Die
Aborigines bevorzugen Kängurus und andere Jagdtiere als Nahrungsmittel. Das technische
Wissen war einfach, die wichtigsten Werkzeuge waren Speere und Blasrohre, Bumerangs,
Nadeln, Holzschüsseln und Wasserblasen aus Tierhäuten. Es wurden auch Flöße aus Rinde
hergestellt. Die Arbeitsteilung war schon immer so, dass Männer jagten und die Frauen
Früchte sammelten.
Von den einst mehreren Hundert Sprachen gibt es heute nur noch etwa 50. Da die Aborigines
keine Schrift hatten, gaben sie ihr Wissen meist auf mündlichem Wege weiter (in Form von
Geschichten, Tänzen und Gesängen).
Die Aborigines lebten als Nomaden, die nie an einem Ort blieben und immer auf Wanderung
waren um Nahrung zu sammeln und zu jagen. Auf diesen Wanderungen bewegten sie sich auf
Traumpfaden", auf denen heilige Stätten liegen, die von den
schöpferischen Ahnen" der Aborigines geschaffen wurden. Ganz Australien wird
von solchen Traumpfaden durchzogen und auch heute sind diese Orte für die Aborigines noch
heilige Stätten. Als ab dem Ende des 18. Jahrhunderts Europäer das Land besiedelten,
wurden die Aborigines aus ihrem ursprünglichen Lebensraum verdrängt. Als sie sich
dagegen zur Wehr setzen wollten, begannen die Weißen viele der Ureinwohner zu töten.
Überlebende sollten der weißen Bevölkerung angepasst werden und mussten auf Feldern
arbeiten. Viele Aborigines starben an eingeschleppten Krankheiten oder wurden
alkoholsüchtig. Man verbot ihnen auch ihre Sprache zu sprechen und Feste zu feiern und
zerstörte heilige Stätten, weil sie in Gebieten lagen, in denen Bodenschätze abgebaut
wurden. Erst 1992 erkannten die Weißen an, dass Aborigines das Recht haben ihr Land
einzufordern.
Die Flagge der Aborigines:
Der schwarze Bereich steht für die Aboriginals. Der gelbe Kreis für die Sonne, Erneuerer alles Lebens. Das Rot steht für die Erde und Ocker, das die Aborigines für Körperbemalungen verwedenden. Die Flagge wurde erstmals 1971 verwendet, als in Melbourne Aboriginal-Tag war. Heute verwenden sie alle aboriginal Gruppen.